Unsere Museumsdirektorin Dr. Jutta Götzmann, der Filialleiter der Fielmann AG Potsdam, Johannes Haerkötter, und Dr. Hendrikje Warmt, wissenschaftliche Mitarbeiterin des
Potsdam Museums stellten am Dienstag, den 27. November die Schenkung zweier Werke der Künstlerin Hannah Schreiber de Grahl aus dem Familiennachlass der Künstlerin durch die Firma Fielmann AG Potsdam vor.
Im Juni 2018 wurde die temporäre Ausstellung ‚So nah dem Unberührten am Schwielowsee. Hannah Schreiber de Grahl und Karl Hagemeister‘ in Langerwisch in der Nähe von Potsdam eröffnet und dabei Werke der Künstlerin Hannah Schreiber de Grahl aus dem Familiennachlass sowie Werke ihres Lehrers Karl Hagemeister präsentiert. 30 Arbeiten wurden erstmals exklusiv durch den Urenkel der Künstlerin zum Verkauf angeboten. Darunter befanden sich verschiedene Motivgruppen, die sowohl Märkische Landschaften, ein großformatiges Meereswogen-Gemälde von Rügen als auch Stadtbilder von Potsdam darstellten.
Hannah Schreiber de Grahl gehörte zu den wegbereitenden Frauen Anfang des 20. Jahrhunderts, die trotz des Ausschlusses des weiblichen Geschlechts an den Kunstakademien bis zum Jahr 1919 versuchte, ihren eigenen künstlerischen Weg zu gehen. Selbstbewusst und um das Neuartige des deutschen Impressionismus wissend, umgab sie sich mit den wichtigen Künstlern der Zeit und ist als eine Künstlerin der Moderne zu verstehen, die sich durch die Begegnung mit Karl Hagemeister der Landschaftsmalerei annahm. Neben Karl Hagemeister stand sie in einem fachlichen und freundschaftlichen Kontakt zu Lovis Corinth, Lesser Ury und Hans Klohss. Lange Jahre in der Potsdamer Luisenstraße, später in ihrer Villa in Geltow ansässig, widmete sie sich gemeinsam mit dem Maler Karl Hagemeister dem intensiven Freilichtstudium. Das langjährige Lehrer-Schülerverhältnis zwischen Hannah Schreiber de Grahl und Karl Hagemeister wurde durch eine ähnliche oder sogar identische Wahl mit hrer malerischen Motive verdeutlicht und veranschaulichte deren beider Intensität im Schaffensprozess als Freilichtmaler um 1900.
Dank der großzügigen finanziellen Unterstützung der Fielmann AG Potsdam, vertreten durch Johannes Haerkötter, konnten zwei wichtige Gemälde dieser bedeutenden Landschaftsmalerin um 1900 für die städtische Sammlung Potsdams erworben werden.
Die Direktorin des Potsdam Museums, Dr. Jutta Götzmann, informierte darüber, dass Hannah Schreiber de Grahl im Jahre 1913 dem Städtischen Museum bereits ein Gemälde (Birkenwald, 1903) schenkte, das gerade in der aktuellen Ausstellung ‚Wilhelm Schmid und die Novembergruppe‘ zu sehen ist. Und sie führte weiter aus: „Mit dem Fokus auf die Sammlungserweiterung des Potsdam Museums ist die Bedeutung des einmaligen Erwerbes der Gemälde aus dem Familiennachlass nicht hoch genug einzuschätzen, um die Bestände des deutschen Impressionismus weiterhin sinnvoll zu ergänzen.“