29. August 2019 bis 8. Dezember 2019
Mit dieser Sonderausstellung nimmt das Potsdam Museum eine Forschungslücke in den Blick.
Fast fünfzig Jahre dauerte die Anwesenheit einer Armee in der Stadt, über deren Gliederungen und die räumliche Verteilung auf dem Stadtgebiet ist bis heute nur wenig bekannt. 25 Jahre nach dem Abzug der Truppen aus Potsdam präsentiert das Potsdam Museum erstmals eine Auswahl aus den mehr als 1.500 in den Kasernen geborgenen Fundstücken. Neben originalen Exponaten aus dem Potsdamer Kasernen- und Offiziersalltag werden auch Fotografien und Karten gezeigt, die eine topographische Verortung der ehemaligen sowjetischen Liegenschaften im Potsdamer Stadtgebiet ermöglichen.
In der ehemaligen DDR lebten insgesamt bis zu 700.000 Soldaten und Angehörige der sowjetischen Truppen, in Potsdam und in Krampnitz waren es zeitweise mehrere 10.000. Die Garnison Potsdam war dabei zwischen 1945 und 1952 als Oberkommando für das sowjetische Militär von zentraler Bedeutung. Auch in den folgenden vier Jahrzehnten besaß die Garnison Potsdam eine gewisse Sonderstellung, die in der Ausstellung erstmalig einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt werden kann. Als Beispiel sind die Dokumente und Exponate des sowjetischen Soldatensenders „Wolga“ zu nennen, die die Tätigkeit eines bisher kaum bekannten Potsdamer Rundfunksenders belegen.
Nach außen traten die sowjetischen Soldaten fast nur im Rahmen ihres militärischen Auftrages oder zum Gruppenausflug im Park Sanssouci in Erscheinung, in der Regel lebten die Angehörigen der Besatzungsmacht hinter den Mauern ihrer Quartiere. Die Ausstellung wirft einen Blick hinter die Mauern von Kasernen und Stadtteilen, die fast ein halbes Jahrhundert für die Bevölkerung nicht öffentlich zugänglich waren.
Die Ausstellung wird begleitet von einem umfangreichen Veranstaltungsprogramm und einen speziellen Workshopangebot für Schülerinnen und Schüler.
ACTIONBOUND - Unter dem roten Stern - Eine spannende, lustige und lehrreiche Smartphone- und Tablet-Rallye zur Ausstellung.
Für die großzügige Unterstützung der Ausstellung danken wir dem Förderverein des Potsdam-Museums e.V. und der Potsdam Marketing und Service GmbH.