
Magda Langenstraß-Uhlig war eine mutige Künstlerin, die es immer wieder an Orte zog, an denen Künstler und Künstlerinnen zu neuen Ufern aufgebrochen sind. Sie verfolgte konsequent ihren Weg und hat ein kraftvolles und zeitloses Werk hinterlassen. Magda Langenstraß-Uhligs Ausstellungstätigkeit, u. a. in der Berliner „Sturm-Galerie“, und ihre Mitgliedschaft in diversen Künstlergruppen belegt, dass sie aktiv die Kunstszenen in Berlin, Weimar, Dessau und Jena mitgestaltet hat. Für ihre Etablierung auf dem Berliner Kunstmarkt suchte sie sich 1926 die Villenkolonie Rehbrücke bei Potsdam als idyllischen Wohnort und lebte dort mehrere Jahrzehnte. Die enge Verbundenheit zu Stadt und Region nimmt die Ausstellung als Anlass, Magda Langenstraß-Uhlig eine umfangreiche Retrospektive zu widmen.
Die Ausstellung ist inhaltlich zweigeteilt. Als eine der Wegbereiterinnen der Moderne wird das Werk Magda Langenstraß-Uhligs im ersten Ausstellungsteil monografisch präsentiert und im zweiten Teil in einem Kreis von 17 Künstlerinnen vorgestellt. Vertreten sind u. a. Lou Albert-Lazard, Sella Hasse, Jacoba van Heemskerck, Käthe Kollwitz, Jeanne Mammen und Julie Wolfthorn. Zu diesen Malerinnen stand sie in Berlin in direktem oder indirektem Kontakt und prägte mit ihnen gemeinsam Themen und Genres sowie Stile und Techniken der Moderne.
Magda Langenstraß-Uhlig setzte sich intensiv mit dem Spätimpressionismus und Expressionismus auseinander. Zu ihren großen Vorbildern gehörte Wassily Kandinsky. Während ihres Studiums am Staatlichen Bauhaus entdeckte sie die abstrakte Malerei für sich und experimentierte mit verschiedenen Collagetechniken. Parallel dazu fand sie in großformatigen Porträts und Selbstporträts zum Realismus der Neuen Sachlichkeit.