Zweite Ansicht auf die Stadt Potsdam

Residieren und Gestalten | 1660 - 1860

Andreas Ludwig Krüger
um 1772 
Radierung

Von 1660 bis 1918 diente Potsdam als Residenz der Hohenzollern. Unter dem ehrgeizigen Gestaltungswillen von Kurfürsten und Königen wurde die Stadt innerhalb von 200 Jahren Teil einer kunstvoll geplanten Kulturlandschaft. Mit Hilfe besonders ausgewiesener Architekten, Baumeister und Gartenkünstler ist bis Mitte des 19. Jahrhunderts der Prozess vollendet worden, der dem engsten Berater des Großen Kurfürsten zu Beginn der Residenzerhebung als Vision vor Augen gestanden hatte: „Das gantze Eyland muß ein Paradies werden“, hatte 1664 der brandenburgische Statthalter in Kleve, Johann Moritz von Nassau-Siegen, seinem Dienstherrn geschrieben.

Unter König Friedrich II. wurde Potsdam grundlegend umgestaltet. 600 Bürgerhäuser wurden abgerissen und massiv oder zum Teil mit prächtigen Fassaden neu errichtet. Der zweite Blick auf Potsdam von Andreas Ludwig Krüger nach einer Gemäldevorlage Johann Friedrich Meyers erfasst die Stadt mit dem von Knobelsdorff neu errichteten Stadtschloss und den markanten Türmen der Nikolai- und Garnisonkirche.Im Vordergrund neben dem königlichen Brauhaus gruppieren sich barocke Staffagefigurren zur Belebung der Darstellung.