Residenzerhebung Potsdams

Residieren und Gestalten | 1660 - 1860

Das Jahr 1660 markiert in der Potsdamer Stadtgeschichte einen zentralen Wendepunkt. In diesem Jahr erhob Friedrich Wilhelm, seit 1640 Kurfürst von Brandenburg, die kleine märkische Stadt zu seiner Nebenresidenz. Von der Hauptresidenz Berlin in einem Tagesritt gut erreichbar, erfüllte die leicht hügelige Landschaft um Potsdam mit den Havelseen und den ausgedehnten Wäldern als Jagdrevier die Voraussetzungen einer fürstlichen Residenzlandschaft. Dagegen war die vom Dreißigjährigen Krieg (1618 – 1648) stark in Mitleidenschaft gezogene Stadt mit ihren 700 Einwohnern in einem desolaten Zustand. Nachdem der Kurfürst die immer wieder an Amtmänner verpfändete Stadt zurückerworben hatte, konnte die Residenz mit Hilfe niederländischer Baumeister und Planteure ausgebaut werden. Vom neu errichteten Stadtschloss ausgehend, wurden breite Alleen angelegt, die zu landschaftlichen Fixpunkten und zu den Lustschlössern Caputh, Glienicke und Bornim führten. Der Ausbau der Residenz bewirkte einen wesentlichen wirtschaftlichen Aufschwung in der Stadt. Sie stand dadurch aber weiterhin in direkter landesherrlicher Abhängigkeit.