
Holz;Messing
Während der NS-Zeit, ging die Einbindung breiter Bevölkerungsschichten in die „Volksgemeinschaft“ mit der gewaltsamen Ausgrenzung anderer Personen einher, die aufgrund ihrer „Rasse“, ihrer Religion oder ihrer politischen Überzeugung verfolgt, verschleppt und ermordet wurden. Eines der ersten Ziele der Verfolgung waren die Abgeordneten von SPD und KPD. Nachdem die politische Opposition in den Untergrund gedrängt worden war, folgte die Ausgrenzung der Deutschen jüdischen Glaubens. Zählte die jüdische Gemeinde Potsdams 1925 noch 600 Personen, so waren es 1939 nur noch 175. Der Antisemitismus war dabei keine Erfindung der Nationalsozialisten, sie nutzten die vorhandenen Ressentiments jedoch aus und verstärkten sie. Die verschiedenen Etappen der Ausgrenzung gipfelten schließlich im Massenmord in den Konzentrationslagern.
Der Kosher-Stempel der jüdischen Gemeinde Potsdam diente zur Kennzeichnung von Fleisch, das nach den Regeln des Judentums behandelt und damit kosher war. Verwendet hat ihn der Rabbiner Dr. Hermann Schreiber, der bis 1938 in Potsdam lebte und in der Potsdamer Synagoge tätig war. Im Zuge der „Reichskristallnacht“ wurde er im Konzentrationslager Sachsenhausen interniert. Gemeinsam mit seiner Frau und seinem Sohn gelang ihm nach der Entlassung aus dem KZ die Flucht nach Großbritannien.