
Alte Luisenstraße Potsdam, 1925,
Öl auf Karton, 46 x 40,5 x 4 cm
© Potsdam-Museum – Forum für Kunst und Geschichte, Foto: Michael Lüder
In diesem Gemälde ist fast schon skizzenhaft eine Momentaufnahme Potsdams festgehalten. Durch schmale Baumstämme öffnet sich nur spärlich der Blick auf die Alte Luisenstraße, die heutige Zeppelinstraße. Hinter dem Blattwerk lässt sich eine gelbe Häuserfassade und eine Pferdekutsche erkennen.
Die 2018 für unsere Sammlung erworbene Stadtansicht stammt von der vielseitigen Künstlerin Hannah Schreiber de Grahl, die zu den wegbereitenden Frauen in der Kunst des beginnenden 20. Jahrhunderts gehörte und ihren eigenen künstlerischen Weg ging, obwohl Frauen bis zum Jahr 1919 von den Kunstakademien ausgeschlossen waren.[1]
Ab 1893 in Potsdam und in einer Villa in Geltow lebend, bot die Region mit der einzigartigen märkischen Havellandschaft ihr zahlreiche Motive für einzigartige Landschaftsstudien. Sie stand u. a. im Austausch mit Lovis Corinth und Lesser Ury. Nach Privatunterricht bei Hans Klohss im Jahre 1904 war sie ab 1927 Schülerin des Impressionisten Karl Hagemeister. Die beiden machten gemeinsame Studienausflüge und stellten auch zusammen aus. Als seine Schülerin eignete Schreiber de Grahl sich dessen Stil und Arbeitsweise in freier Natur an, fand jedoch auch ihre eigene Handschrift.
[1] Vgl. Potsdam erhält Werke von Hannah Schreiber de Grahl, Presseinformation Potsdam Museum – Forum für Kunst und Geschichte, 2018. [URL: https://www.potsdam-museum.de/artikel/potsdam-museum-erhaelt-werke-von-hannah-schreiber-de-grahl, Letzter Zugriff: 26.02.2021].