
1945
Das besetzte Potsdam
Neben der Aufteilung Deutschlands in vier Besatzungszonen beschreiben die „Vier-Ds“ die wichtigsten Ergebnisse der Potsdamer Konferenz: Demilitarisierung, Denazifizierung, Demokratisierung und Dezentralisierung. Man einigte sich zudem auf eine vertraglich festgelegte Umsiedlung von Deutschen aus dem Osten Europas. Die Flüchtlingsströme in die vom Krieg schwer gezeichnete Stadt nahmen weiter zu. Potsdam wurde zu einer wesentlichen Durchgangsstation für Flüchtlinge, die versorgt und untergebracht werden mussten. Im Umgang der Besatzer mit den Potsdamern schlug sich der Hass des langen und brutalen Krieges nieder: Vergewaltigungen, Verhaftungen und Beschlagnahmungen waren an der Tagesordnung. Den politischen „Säuberungen“ der ersten Jahre fielen auch Bürgermeister Erwin Köhler (CDU) und seine Frau zum Opfer, die ein sowjetisches Militärtribunal zum Tode verurteilte.
Zur Potsdamer Konferenz wurden vorrangig Potsdamer Mädchen und junge Frauen aufgerufen, die Fahnen der Alliierten selbst zu nähen. Für die hier gezeigten Fähnchen wurden alle Stoffe verwendet, die sich noch fanden. Auch zeigt sich, dass nicht immer ganz klar war, wie die Fahnen aussehen sollten, wodurch mitunter Neuschöpfungen entstanden.