
Manufaktur Sartori
1775-1800
H. 38,5 cm
Ton, zinnglasiert, Inglasurbemalung
Foto: Holger Vonderlind
Diese gut erhaltene Deckelvase trägt auf dem Boden die Produktionskennzeichnung „P“. Das Kürzel identifizierte der promovierte Kunstwissenschaftler, Fayencesammler und Gründungsmitglied des Potsdam Museums Paul Heiland (1870 - 1933) als Marke der zweiten Potsdamer Fayence-Manufaktur.
Die 1739 von Christian Rewendt gegründete Fayencemanufaktur galt lange Zeit als bloßes „Anhängsel“ der schon seit 1678 bestehenden Berliner Manufaktur. Sie hatte es jedoch im Vergleich zu anderen Manufakturzweigen wesentlich schwerer, da Friedrich Wilhelm I. keine Beihilfen gab. Andererseits bestand aber auch ein Einfuhrverbot für „ausländisches unechtes Porcellains“, wie man Fayencen damals nannte. Durch die vermehrte Herstellung von echtem Porzellan und dessen zunehmende Produktion mussten die Manufakturen immer mehr auf Gebrauchsgeschirr umstellen. 1775 hatte der Stuckateur Constatin Satori das bankrotte Gewerbe von den Söhnen Rewendts übernommen. Mit dem Verkauf der Manufaktur an die Steingutfabrikateure Eckardstein im Jahr 1800 endete die Potsdamer Fayence-Produktion.