Das besondere Exponat (43)

Gerhard Preuß Potsdam, am „Alten Markt“, Monotypie, 1962, © Potsdam Museum - Forum für Kunst und Geschichte
© Potsdam Museum
Gerhard Preuß Potsdam, am „Alten Markt“, Monotypie, 1962, © Potsdam Museum - Forum für Kunst und Geschichte Foto: Potsdam Museum

Gerhard Preuß
Potsdam, am „Alten Markt“, Monotypie, 1962,

© Potsdam Museum - Forum für Kunst und Geschichte
Foto: Potsdam Museum

 

Der 1935 in Warsow geborene Gerhard Preuß war unter anderem als Grafiker, Grafikdesigner und Hochschuldozent tätig. In den 1960er bis 80er Jahren wird er bekannt für seine Illustrationen in Kinder-, Jugend- und Schulbüchern. Sein Bestand an Buchillustrationen ist in der Datenbank ‚Private Künstlernachlässe im Land Brandenburg‘ erfasst. Ebenso nah an seinem Ausbildungsberuf, dem Gebrauchsgrafiker, befindet sich die Gestaltung von Briefmarken und Plakaten.

Im Anschluss an diese Lehre folgt der Umzug nach Potsdam. Hier dient Gerhard Preuß ab 1952 der Volkspolizei und ist in Potsdam-Eiche als Unteroffizier auf Zeit mit dem Zeichnen von Landkarten beauftragt. 1957 beginnt er sein Studium an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee im Fach Grafik, dass er 1962 abschließt. In den 1970er Jahren wird er als Dozent an die Hochschule zurückkehren.

Sein technisch vielseitiges Werk umfasst neben Zeichnungen, Malerei, Architektur- und Möbelentwürfen auch verschiedene druckgrafische Arbeiten.

Die in die Sammlung des Potsdam Museums aufgenommene Monotypie des Alten Marktes entsteht 1962, zehn Jahre nach dem „Ankommen“ in Potsdam und nur drei Jahre bevor Gerhard Preuß die Stadt verlässt, um im Berliner Stadtteil Pankow zu leben. In den vielen Jahren, die er in Potsdam lebt und arbeitet, hat der Marktplatz einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Mit Sicherheit liegt dies auch daran, dass eine erste Wohnadresse Preuß‘ in dieser Stadt „Alter Markt Nr. 3“ lautet.

Die kolorierte Monotypie zeigt nur einen Teil des Alten Marktes, mit Blick auf eine Häuserreihe im Hinter- und Mittelgrund und eine Gruppierung von drei Bauwagen im Vordergrund, wobei der genaue Standort des Künstlers nicht zu rekonstruieren ist. Am linken Bildrand flankiert die Darstellung eines dreistöckigen Wohn- und Geschäftshauses die Szene. Während die unscharfen Umrisslinien ausnahmslos schwarz gehalten sind, werden nur wenige Flächen mit Tempera farbig abgesetzt. Insbesondere der Himmel in dunklem Blau und Akzente der Bauwagen in bräunlichem Rot sind dem tiefen Schwarz entgegengesetzt.

Dies ist die Erste Arbeit des Künstlers in der Sammlung des Potsdam Museums.