Das besondere Exponat (41)

© Werner Taag Verkehrschaos in der Berliner Straße Richtung Glienicker Brücke, 11.11.1989, Scan vom Kleinbildnegativ, Potsdam Museum, Nachlass Werner Taag
Werner Taag Verkehrschaos in der Berliner Straße Richtung Glienicker Brücke, 11.11.1989, Scan vom Kleinbildnegativ, Potsdam Museum, Nachlass Werner Taag

Werner Taag
Verkehrschaos in der Berliner Straße Richtung Glienicker Brücke, 11.11.1989

Scan vom Kleinbildnegativ
Potsdam Museum, Nachlass Werner Taag

Diese Fotografie ist eine von zahlreichen Aufnahmen, die der Potsdamer Werner Taag kurz nach der Öffnung der Glienicker Brücke anfertigte: Autos stehen in Schlange und drängen in Richtung West-Berlin.
Regelmäßig ging der Hobbyfotograf in diesen Tagen dorthin und fotografierte als stiller Betrachter das turbulente Verkehrstreiben – ein Anblick, an den sich Potsdamer heute, 30 Jahre später, in der Hauptverkehrszeit nur zu gut gewöhnt haben. Jahrzehntelang war die Berliner Straße jedoch Sackgasse gewesen, da sie am wohl berühmtesten Grenzübergang nach West-Berlin, der Glienicker Brücke, endete.

Werner Taag (1915–1998) ist als Bildchronist der Stadt vor allem mit seinen Aufnahmen aus der Nachkriegszeit und den Aufbaujahren bekannt.  Von 1945 bis 1980 arbeitete er hauptberuflich als Elektro- und Fahrleitungsmonteur bei den Potsdamer Verkehrsbetrieben. In dieser Funktion selbst aktiv am Wiederaufbau der Stadt beteiligt, war es ihm möglich, kontinuierlich Aufnahmen von der Beseitigung der Kriegsschäden und den dann folgenden gravierenden Veränderungen des Stadtbildes zu machen. Als Mitglied des „Fotoclub Potsdam“ war er seit 1952 mit seinen Fotografien in Ausstellungen, Publikationen sowie in der Presse vertreten. Unbekannter sind seine Fotografien aus der Zeit nach 1989, die als Teil seines fotografischen Nachlasses 2018 mit Unterstützung des Fördervereins des Potsdam-Museums e.V. angekauft werden konnten. Sie zeigen, dass Taag mit dem Fall der Mauer seine städtische Dokumentation noch einmal intensivierte. Dabei nahm er nicht nur die städtischen Rück-, Um- und Neubauten in den Fokus, sondern auch immer wieder die Menschen und ihren Alltag in Potsdam.