Brouillon Karte von der Residenz Potsdam
Schneider (Regierungskondukteur)
1834–1839
Grafit, Feder, Wasserfarben
187 x 290 cm
Die großformatige Karte zeigt das Stadtgebiet Potsdams ein Jahr nach der Eröffnung der ersten preußischen Eisenbahnlinie zwischen Berlin und Potsdam. Die 1838 eröffnete Strecke von Potsdam nach Berlin-Zehlendorf war die erste ihrer Art in Preußen. Zu diesem Zeitpunkt war Potsdam eine übersichtliche Residenz, auch wenn die Grenzen zu allen vier Himmelsrichtungen die späteren Ausdehnungen erahnen lassen: Im Norden ist die Grenze zu Bornstedt zu erkennen, im Nordwesten Nedlitz, im Südosten Neuendorf, im Südwesten der Königliche Forst (Pirschheide, Wildpark). Für den heutigen Betrachter liegt die Stadt ein wenig schief in der Landschaft. Wie so viele Karten ihrer Zeit ist diese gewestet. Dem Potsdamer „Urplan“ aus der Regierungszeit des Großen Kurfürsten von Samuel Suchdolecz folgend, fließt die Havel angenehm für das Auge von links nach rechts durch das Bild, verschiebt dabei jedoch die tatsächliche Ausrichtung der Stadt. Eine Himmelsrose weist den Betrachter am oberen Kartenrand darauf hin. Von Regierungskondukteur (Bauaufseher) Schneider stammen weitere Karten der Potsdamer und Berliner Umgebung. Ein Faksimile dieser „Brouillon Karte“ (Entwurfs~) im Maßstab 1:1 befindet sich in der Ständigen Ausstellung des Potsdam Museums.
Foto: Michael Lüder