Faltfächer, um 1780
Punktradierung auf Bütten, Modeldruck in blau und versilbertem Metallpulver, Holz, bemalte Zinnfolie,
Gestell: Stäbe aus Holz (Mahagoni?), Außenseiten partiell mit bemalter Zinnfolie belegt
28,5 x 48 cm, 150° geöffnet
In der galanten Gesellschaft waren Fächer über Jahrhunderte hinweg unentbehrliche Accessoires, boten sie doch die Möglichkeit, diskret private Botschaften auszutauschen. Bis in die 1780er Jahre hinein handgemalt, sind ab diesem Zeitpunkt bedruckte Exemplare nachweisbar, die leichter erschwinglich waren und auch in bürgerlichen Kreisen Verbreitung fanden. Dieser in der Ständigen Ausstellung des Potsdam Museums präsentierte Faltfächer ist mit einem Medaillon verziert, das eine Radierung mit einem galanten Paar in brauner und roter Druckfarbe zeigt. Der Dekor des Fächers weist ein florales Muster mit einer Blumengirlande am oberen Rand auf. Blaue und rosa Leimfarbe wurden für die Malerei des Dekors verwendet. Weiterhin sind Metallpartikel und aufgeklebte Pailletten nachweisbar. Das Gestell des Fächers besteht aus 14 Stäben und zwei Deckstäben aus dunkel gebeiztem Holz. Die Deckstäbe tragen ein Dekor aus geprägter, kolorierter Zinnfolie mit einer Auflage aus Bein am Kopf.
Der Fächer wurde 2014 von der Berliner Papierrestauratorin Meike Mentjes restauriert.