Musterbögen zur Präsentation von Grußkarten des Max-Baur-Verlags
ohne Datum [nach 1937]
Gelatinesilberpapierabzüge auf Karton
Potsdam Museum © Lichtbild-Archiv Max Baur
Diese Musterbögen zeigen Weihnachts- und Neujahrsgrußkarten, die aus der Produktion des von 1934 bis 1953 in Potsdam ansässigen Fotografen und Verlegers Max Baur (1898–1988) stammen.
Der gelernte Verlagsbuchhändler Max Baur, der sich Ende der 1920er Jahre das fotografische Handwerk im Selbststudium angeeignet hatte, vertrieb über viele Jahrzehnte hinweg neben Kalendern, Bildbänden und Mappenwerken besonders erfolgreich seine sogenannten Max-Baur-Karten. Mit seinen zeitlosen Stadtansichten, Landschaften und auch Porträtaufnahmen gestaltete er Post-, aber auch Glückwunsch- und Grußkarten. Seine beliebten Karten waren deutschlandweit in Papierwaren- und Souvenirgeschäften erhältlich. Mit dem Kartengeschäft konnte sich Baur seine existentielle Grundlage sichern. Aufgrund der Bedeutsamkeit und der immensen Reichweite der Karten waren diese zudem eine ideale Werbeplattform seiner Arbeiten.
Musterblätter oder -bücher dienten zur Präsentation des Produktsortiments sowie zur Abstimmung mit den potentiellen Kunden. Auf einigen der Karten sind handschriftlich Zahlen vermerkt. Vermutlich handelt es sich bei diesen Angaben, um die gewünschten Bestellmengen, die dann in Handarbeit von Baur und seinen Mitarbeitern in seiner Potsdamer Verlags-Werkstatt angefertigt wurden.
Neben den stimmungsvollen Winterlandschaften und Stillleben zeigen die Baur-Karten häufig auch Kinderstudien – so auch in diesem Fall: Das kleine Mädchen am Weihnachtsbaum ist Monika, Baurs jüngste Tochter.
Die Musterblätter gelangten erst vor Kurzem als Schenkung vom Förderverein des Potsdam-Museums e.V. in die Fotografische Sammlung des Hauses. Derzeit erarbeiten wir die Ausstellung Potsdam, „ein Paradies für meine Kamera“ Max Baur (1898–1988) Retrospektive, die den Potsdam-Fotografen im kommenden Jahr, vom 13. April bis 26. August 2018, vorstellen wird.
Judith Granzow