Das besondere Exponat (12)

Heinz Böhm „Sonate“, 1957
© Potsdam Museum
Heinz Böhm „Sonate“, 1957 © Potsdam Museum

Heinz Böhm „Sonate“, 1957
Öl auf Leinwand
103,0 x 124,3 x 6,0 cm

Mit dem Bild „Sonate“ hat der Maler und Trickzeichner Heinz Böhm die Poesie des Alltags fern der Normen des sozialistischen Realismus dargestellt. Heinz Böhm (1907-1988) gehört zu der älteren Generation von Künstlern, deren Werke sich in der Sammlung Galerie Sozialistische Kunst befinden.  Böhm erhielt seine Ausbildung in den 1920er Jahren an der Berliner Hochschule für Bildende Künste und war nach dem Kriegsdienst Chefzeichner für Trickfilme im DEFA-Studio in Potsdam-Babelsberg. Nach 1963 war er freischaffend im Bezirk Potsdam tätig. Im Bestand des Museums befinden sich 15 Arbeiten von Böhm (zwischen 1977-1988 aufgenommen). Es sind ausschließlich Figurenbilder, die zwischen 1959 – 1981 entstanden und Menschen in der Stadt, in privaten Räumen oder Cafés und in der Natur zeigen. Das Bild „Sonate“ entstand als freie Arbeit und zeigt Böhms besonderen Figuren- und Malstil. Böhms Figuren sind stets flächig dargestellt und von starken schwarzen Umrisslinien begrenzt. Er verwendet häufig kräftige Farben und dekorative Oberflächen. Die Figuren werden trotz der Enge des Raumes isoliert gezeigt. Die Gesichter sind nicht zu erkennen und die Körper sind angeschnitten. Böhm hat einen dramatischen Blickwinkel von oben auf die Figurengruppe gewählt. Dadurch ergibt sich ein Gefühl von Klaustrophobie. Trotz der grellen Farbigkeit – wird nicht das Gefühl von Optimismus oder Lebensfreude vermittelt. 

Dr. Anna Havemann

 

Inventarnummer
81-2304-M