Ausgrabungen

Schenken und Verpfänden | 993 - 1660

Slawisches Gefäß und Grabgefäß,
vier slawische Spinnwirtel | 10. Jh. und undatiert

1911 führte die Havel einen außerordentlich niedrigen Wasserstand. Unmittelbar vor der ehemaligen Heilig-Geist-Kirche kam, wie die Potsdamer Tageszeitung damals berichtete, „ein Gewirr von Pfählen zum Vorschein“. Stadtbaurat Max Nigmann wurde mit der Untersuchung der freigewordenen Reste der slawischen Burg Poztupimi beauftragt. Im Herbst 1911 begannen die Grabungen, die bis 1912 andauerten. Weitere Untersuchungen folgten 1921.

Als nicht ausgebildeter Archäologie nahm auch Richard Hoffmann, späterer Mitarbeiter am Potsdam Museum, an den frühen Grabungen teil. Unmittelbar nach 1945 sicherte Hoffmann bedeutende archäologische Funde in der zerstörten Innenstadt. Seine Erkenntnisse und Forschungen blieben jedoch laienhaft. Durch archäologische Grabungen auf dem Alten Markt seit 2003 mussten viele seiner Behauptungen revidiert werden. Dazu zählen vor allem die Ausdehnung der slawischen Besiedlung sowie die Baugeschichte und Lokalisierung der Burganlage.