236 | STEFAN EISERMANN

Abstrakte Tendenzen | Wildes und Poetisches
Stefan Eisermann Adam und Eva, © Potsdam Museum – Forum für Kunst und Geschichte,
© Michael Lüder
Stefan Eisermann Adam und Eva, © Potsdam Museum – Forum für Kunst und Geschichte, Foto: Michael Lüder

Adam und Eva, 1998
Collage und Mischtechnik auf Papier auf Pappe
© Potsdam Museum – Forum für Kunst und Geschichte, Foto: Michael Lüder

Nach dem frühen Tod des Potsdamer Malers Stefan Eisermann im Jahr 1998 bildete sich ein Freundeskreis, der seinen Nachlass in einer Ausstellungstournee und einem Werkverzeichnis vorstellte. Der 2002 gegründete Potsdamer Kunstverein übernahm schließlich die Federführung der Organisation und bat im Zuge der Ausstellungen in Rostock, Cottbus und Potsdam um Spenden, zum Ankauf jeweils eines Gemäldes für die örtliche Kunstsammlung. So gelangte 2003 Adam und Eva in die Sammlung des Potsdam Museums, welches im Todesjahr des Künstlers entstand, als dessen Zustand sich durch die Krebserkrankung zunehmend verschlechterte.

Geometrische Flächen und klare, helle Farben bestimmen den Hintergrund des symbolhaft-expressiven Bildes. Der rote Kreis ist ein wiederkehrendes Element seiner Malerei und gleicht hier einer untergehenden Abendsonne. „Das Bild wirkt wie ein profanes Votivbild, mit dem der Maler die endgültige Transzendenz eines Menschenpaares an und für sich verallgemeinert hat,“[1] fasst Thomas Kumlehn zusammen.

Stefan Eisermann begann 1958 eine Lehre als Maschinenschlosser, die er 1961 abschloss und anschließend als solcher in Rostock arbeitete. 1975 regte seine Schwester, die Kostüm- und Bühnenmalerin in Potsdam war, ihn zur Malerei an. Dort knüpfte er Kontakte zu Künstler*innen und arbeitete von 1986 bis 1989 als Requisiteur am Hans Otto Theater. Nach mehreren erfolglosen Bewerbungen wurde Stefan Eisermann 1988 in den VBK aufgenommen und fand nun als freischaffender Künstler Anerkennung.

 

 

 

 

[1]Thomas Kumlehn: Der Himmel, die Hölle, die Welt – Lebensbilder des Stefan Eisermann, Internet-Präsenz Stefan Eisermann, URL: http://www.stefan-eisermann.de/text_ku.htm#Adam [letzter Zugriff: 9.12.2020].