
Pleinair-Atelier, 1980
Öl auf Leinwand
© VG Bild-Kunst, Bonn 2021, Foto: Michael Lüder
Die Pleinairs, auf welche der Titel von Peter Panzners Ölgemälde aus dem Jahr 1980 verweist, fanden seit 1975 jährlich statt. Gemeinschaftlich arbeiteten die Künstler*innen aus der DDR und dem Ausland in einem festgelegten Zeitrahmen zu einem vorgegebenen Thema unter Zahlung eines Honorars. Die Teilnehmer*innen erhielten zudem kostenlose Unterbringung, Verpflegung und Arbeitsmaterialien. Als Gegenleistung mussten sie am Ende den Organisatoren eine Arbeit überlassen. Anschließend fand als Abschluss eine Werkstattausstellung statt.[1] Untergebracht wurden die Künstler*innen in Studentenwohnheimen und zum Arbeiten konnten sie die Werkstätten und Ateliers der Fachschule nutzen.[2]
Ein solcher kollektiv genutzter Arbeitsraum ist vermutlich in Peter Panzners Pleinair-Atelier dargestellt. Der Raum ist gefüllt mit Staffeleien, Gemälden, Farbdosen, -flaschen und Pinseln. Das Fenster zum hellen Raum ist geöffnet, als wolle man das vom Duft der frischen Ölfarben gefüllte Zimmer lüften.
Das Bild gibt einen Eindruck vom produktiven, kreativen Austausch und zeugt von einem belebten kulturellen Dialog zwischen den Künstler*innen.
Peter Panzner besuchte von 1967 bis 1979 die Fachschule für Werbung und Gestaltung Berlin/Potsdam, später studierte er an der Kunsthochschule Weißensee und erwarb dort 1979 sein Diplom. Seit 1979 lebte er freiberuflich als Maler und Grafiker in Kleinmachnow. 1992 erhielt er einen Lehrauftrag an der Kunstschule Potsdam für Druckgrafik.
[1] Anna Havemann: Potsdam – ein Pleinair-Paradies, Die Pleinair-Bewegung in der DDR, in: Stadt-Bild / Kunst-Raum. Entwürfe der Stadt in Werken von Potsdamer und Ost-Berliner Künstlerinnen und Künstlern 1949 – 1990. Ausst. Kat. Potsdam Museum – Forum für Kunst und Geschichte, 7. September – 11. Januar 2015, Berlin 2014, S. 45 – 53, S. 48
.[2] Ebd., S. 50.