
Selbstbildnis mit Pinsel, 1949
Öl auf Leinwand
© VG Bild-Kunst, Bonn 2021
Curt Querner, 1904 in Börnchen, im Erzgebirge geboren ist zu den Vertretern der Neuen Sachlichkeit in Deutschland zu zählen.
Querner hat ab 1926 an der Dresdener Kunstakademie studiert und war ab 1929 im Malsaal von Otto Dix tätig. 1932 trat Querner der Dresdener Secession bei. Querner wurde in den Militärdienst einberufen und geriet ab 1945 in Kriegsgefangenschaft, sein Atelier wurde bei der Bombardierung Dresdens zerstört und zahlreiche frühe Arbeiten vernichtet.
Zwei Jahre nach Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft schuf er das „Selbstbildnis mit Pinsel“, das wie eine künstlerische Selbstbefragung wirkt.
Es gehört in die Reihe sehr aussagekräftiger Selbstportäts, die Querner schuf. Dazu zählen beispielsweise das „Selbstporträt mit Brennessel“ aus dem Jahr 1933, das sich als politisches Bekenntnisbild lesen lässt und eine Antwort auf die auf die ersten faschistischen Gewaltakte ist, heute im Bestand der Nationalgalerie Berlin oder das „Selbstporträt mit Distel“ in der Städtischen Galerie Dresden von 1938. Sein Bildnis „Selbstporträt im Schwarzen Pullover“ in den Kunstsammlungen Dresden entstand im Kriegsjahr 1943.
Ungewöhnlich ist die Profilhaltung, aus der sich der Künstler zum Betrachter wendet, der Blick ist fest, energisch, die Lippen sind gepresst. Das erlebte ist ihm anzusehen.
Die dunkle Farbigkeit ist typisch für Querners künstlerische Phase der Nachkriegszeit. Das Bezirksmuseum Potsdam erwarb insgesamt fünf Gemälde von Curt Querner für die ehemalige Galerie Sozialistische Kunst.