
Bildnis Edith Kuhfuß, 1926
Öl auf Leinwand
© VG Bild-Kunst, Bonn 2021
In dem Werk „Bildnis Edith Kuhfuß“, auch bekannt unter dem Titel „Mädchenporträt im Potsdamer Park (Edith Kuhfuß)“, verewigte der Maler Paul Kuhfuß seine sechzehnjährige Tochter. Diese ist dem Betrachter im Halbprofil zugewandt, ihr Blick geht jedoch in die entgegengesetzte Richtung – die Porträtierte wirkt dadurch etwas unaufmerksam. Ihre Schultern sind mit einem, vor der Brust locker gebundenem Tuch, bedeckt. Die Hände liegen unsicher auf ihrem Schoß. Die Darstellung ist gestellt, wirkt jedoch nicht repräsentativ. Die Farben der Kleidung sind harmonisch aufeinander abgestimmt und finden sich in der Farbgestaltung des Hintergrundes wieder. Dieser setzt sich mit seinen weitaus dunkler gehaltenen Farbtönen von der Porträtierten ab. Neben einem abfallenden Treppenlauf, auf dessen Brüstung Edith Kuhfuß sitzt, ist außerdem ein Teil der Parkanlage zu erkennen, dessen Bäume eine Stadtsilhouette im Hintergrund einrahmen.
Das Porträt wurde 1978 in den Bestand der Galerie Sozialistische Kunst inventarisiert, welcher 1992 in den des Potsdam Museums überging.
Paul Friedrich Wilhelm Kuhfuß (Berlin 04.08.1883 – 24.08.1960 Berlin) wurde als Sohn eines Magistratsbeamten geboren und begann seine künstlerische Laufbahn 1902 – 1905 mit einer Ausbildung als Zeichenlehrer an der Königlichen Kunstschule Berlin bei Philipp Franck. 1905 – 1907 führte er seine Studien zur Landschaftsmalerei an der Königlichen Akademischen Hochschule für bildende Künste in Berlin-Charlottenburg fort und arbeitete anschließend als Kunsterzieher. 1925 legte er sein Staatsexamen als Studienrat für das künstlerische Lehramt ab und wurde anschließend mit Aufgaben im Kulturministerium betreut.[1]
[1] Vgl. Graphikpresse Berlin, Galerie der Berliner Graphikpresse, Nachlass-Archiv Paul Kuhfuss (Hrsg.): Werkverzeichnis Paul Kuhfuss (1883 – 1960). Berlin 2000, S. 8.