
Bildnis eines Mannes im Lazarett, um 1917/1918
Öl auf Leinwand
© VG Bild-Kunst, Bonn 2021, Foto: Michael Lüder
Porträts nehmen im Gesamtwerk von Magda Langenstraß-Uhlig einen besonderen Stellenwert ein. Nach ihrer Heirat mit dem Arzt Karl Langenstraß 1914 führte der Ausbruch des Ersten Weltkrieges sie in verschiedene Lazarette, in denen ihr Mann als Truppenarzt diente. Von den genesenden Soldaten ebenso wie von Ärzten schuf Langenstraß-Uhlig Grafit- und Kohleskizzen sowie Halbfigurenporträts in Öl. Für das Bildnis eines Mannes im Lazarett im Dreiviertelformat setzt sie die Farbe kraftvoll und virtuos mit unruhigem Pinselduktus auf die Leinwand. Sie nutzt reine, kühle ebenso wie warme Farben. Für die eindrucksvollen Bildnisse, die das Frühwerk Langenstraß-Uhligs kennzeichnen und die sie in Halberstadt, Jena und Weimar ausstellte, gab es von den Zeitgenossen hohe Anerkennung.[1]
Die sieben Werke der Künstlerin in der Sammlung des Potsdam Museums beinhalten Grafiken und Ölgemälde und gaben dem Potsdam Museum den Anreiz, sich bereits 2015 in der Ausstellung „Künstlerinnen der Moderne – Magda Langenstraß-Uhlig und ihre Zeit“ anlässlich ihres 50. Todestages eingehend mit der Künstlerin zu beschäftigen.
Magda Langenstraß-Uhlig schloss ihr Studium an der Großherzoglich Sächsischen Hochschule für Bildende Kunst zu Weimar 1911 erfolgreich mit Diplom und Medaille ab. Sie stellte 1919 gemeinsam mit Kurt Schwitters bei der 76. Ausstellung der Sturm Galerie von Herwarth Walden aus. 1924 nahm sie das Studium erneut auf und ging an die berühmte Bauhaus Schule in Weimar. 1926 zog sie nach Rehbrücke bei Potsdam und fand in der Stadt und Umgebung reiche Inspirationsquellen für ihre Werke, in denen unterschiedliche Strömungen und künstlerische Stile nebeneinanderstehen. Magda Langenstraß-Uhlig wurde zu einer wichtigen Wegbereiterin der Moderne.
[1] Vgl. Jutta Götzmann: Profile des Rückzuges, Porträts von Magda Langenstraß-Uhlig, Hannah Höch, Gertrude Sandmann und anderen, in: Künstlerinnen der Moderne, Magda Langenstraß-Uhlig und ihre Zeit, Ausst. Kat. Potsdam Museum – Forum für Kunst und Geschichte, 24. Oktober 2015 - 31. Januar 2016, Berlin 2015, S. 17 – 27, S. 17.