120 | CARL KAYSER-EICHBERG

Natur | Rückzugsort oder gescheiterte Sehnsucht?
Carl Kayser-Eichberg, Waldteich, © Potsdam Museum – Forum für Kunst und Geschichte,
© Michael Lüder
Carl Kayser-Eichberg, Waldteich, © Potsdam Museum – Forum für Kunst und Geschichte, Foto: Michael Lüder

Waldteich, 1918
Öl auf Leinwand
© Potsdam Museum – Forum für Kunst und Geschichte, Foto: Michael Lüder

2009 kaufte der Förderverein des Potsdam-Museums e. V. Bilder von Carl Kayser-Eichberg für die städtische Sammlung. Darunter befand sich auch der Waldteich von 1918. Das von Braun und Ockertönen dominierte Werk zeigt einen kleinen Teich auf einer Lichtung im Wald. Die hohen Nadelbäume spiegeln sich auf der glatten, unbewegten, bräunlichen Wasseroberfläche, die von trockenen Gräsern und vom weichen Waldboden umgeben ist.

Dieses Motiv blieb kein Einzelfall im Schaffen Kayser-Eichbergs – in seinem Œuvre sind zahlreiche Merkmale der märkischen Landschaft zu entdecken, darunter Kiefern auf sandigem Boden, grüne Weiten und ruhige Seenlandschaften.

Carl Kayser-Eichberg verbrachte seine Kindheit in Hohenofen im Landkreis Prignitz Ruppin, da sein Vater in diesem Ort eine Papierfabrik gründete. Nach dem Gymnasium zog Kayser-Eichberg nach Berlin-Steglitz und studierte von 1893 bis 1899 an der Berliner Kunstakademie Malerei als Meisterschüler von Eugen Bracht. 1899 gehörte er zu den Mitbegründern des Märkischen Künstlerbundes. Während des Ersten Weltkrieges betätigte sich der Künstler als Kriegsmaler. Von 1932 bis 1936 war er Vorsitzender des zweiten Potsdamer Kunstvereins.