
Fischerboote mit braunen Segeln, 1927
Mischtechnik auf Papier
© Potsdam Museum – Forum für Kunst und Geschichte
Auf seinen Studienreisen nach Norwegen, Schweden, Dänemark, England, Schottland und Island verbrachte Egon von Kameke zeichnend und malend viele Stunden in Häfen und am Meer. Schiffe und Boote gehörten zu seinen bevorzugten Themen. Die einfachen Fischerboote, die ihn interessierten, dienten ihm als Symbol für das schwere Leben der Küstenbewohner*innen, für die Darstellung der kargen und rauen Verhältnisse. Die Stimmung dieser Natur hat Egon von Kameke auch im Beispiel Fischerboote mit braunen Segeln nachdrücklich eingefangen. Auf grünlichen Wellen schwanken sie hin und her. Eines gerät in bedrohliche Schieflage. Die Fischer kämpfen mit Wind und Wetter. Boote und Wellen nehmen fast den gesamten Bildraum ein. Dem wolkenbedeckten Himmel bleibt nur wenig Platz am oberen Rand des Bildes.
Der aus dem pommerschen Adelsgeschlecht Kameke stammende Egon von Kameke lernte an der Berliner Kunstakademie und war Meisterschüler bei Ulrich Hübner. In Potsdam lebend unternahm er zahlreiche lange Studienreisen, vor allem in skandinavische und arktische Länder. Er lebte dreizehn Jahre lang unter nordischen Fischern in Island, Spitzbergen und Norwegen. Ab 1911 war von Kameke in Ausstellungen in München und Berlin vertreten. 1927 stellte er seine Kunst gemeinsam mit Kollegen bei einer Ausstellung des Potsdamer Kunstvereins im Marstall aus. Nachdem er sich in den Zwischenkriegsjahren als Marinemaler betätigte, setzte er seine Arbeit nach dem Zweiten Weltkrieg fort. Von da an interessierten ihn vor allem Motive aus dem pommerschen und ostpreußischen Flachland.