03 | PHILIPP FRANCK (1860 – 1944)

Potsdam | Bilder einer Stadt zwischen gestern und heute
Philipp Franck, Blick auf Potsdam-Hermannswerder,
© Potsdam-Museum – Forum für Kunst und Geschichte
Philipp Franck, Blick auf Potsdam-Hermannswerder, © Potsdam-Museum – Forum für Kunst und Geschichte

Blick auf Potsdam-Hermannswerder, 1934
Öl auf Leinwand, 94 x 114 cm
© Potsdam-Museum – Forum für Kunst und Geschichte
 

Der Blick schweift auf Philipp Francks Landschaftspanorama über den unendlichen Horizont. Man spürt förmlich die kalte Luft beim Betrachten dieses Gemäldes. Der schneebedeckte Blick auf Potsdam-Hermannswerder gehört zu einer ganzen Reihe an Werken Philipp Francks, die Ausblicke von erhöhter Stelle auf Potsdam zeigen. Das Panorama ist, ganz im Sinne der abgebildeten Jahreszeit, von kühlen Wintertönen bestimmt.

Die weitläufige Landschaft Hermannswerders wird, neben den zwei roten Backsteinbauten im Vordergrund, weiter hinten durch kleine Siedlungen akzentuiert, welche möglicherweise ihren Ursprung in den zunehmenden Bauaktivitäten der 1920er und 30er Jahre auf der Halbinsel hatten. Besonders sticht das große Gebäude in der rechten unteren Ecke des Bildes hervor. Hierbei handelt es sich um den „Schinkelspeicher“ in der Leipziger Straße, der 1834 nach Entwürfen von Karl Hampel und Karl Friedrich Schinkel in der Potsdamer Speicherstadt errichtet wurde.

Philipp Franck begann zunächst eine Architektenausbildung, bevor er sich seiner Leidenschaft, der Malerei, zuwandte. Am Städelschen Kunstinstitut war er Schüler von Heinrich Hasselhorst und Eduard Jakob von Steinle und illustrierte in dieser Zeit romantische Märchen. Anschließend studierte er an der Kunstakademie Düsseldorf. Nach dem Studium hielt sich Franck in Würzburg auf und zog schließlich nach Berlin. Sein Wohnort am Wannsee, das Berliner Umland und auch Potsdam dienten ihm als Vorbilder für zahlreiche seiner Werke, die er meist direkt in freier Natur malte. Als Mitbegründer der Berliner Secession zählt er zu den wichtigen Vertretern der modernen Kunst in Deutschland zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Das Potsdam Museum besitzt von ihm sechs Ölgemälde und zwei Aquarelle aus den Jahren um 1900 bis 1943.

 

Inventarnummer
80-527-K