Speisekarte vom Kempinski-Schlosshotel in Marquardt geht ans Potsdam Museum

Schenkung des Fördervereins des Potsdam-Museums e.V.

Aus Anlass der Eröffnung der Olympischen Sommerspiele vor 80 Jahren in Berlin hat der Förderverein des Potsdam-Museums e.V. dem Potsdam Museum - Forum für Kunst und Geschichte am 1. August 2016 eine Speisekarte vom Kempinski-Schlosshotel in Marquardt übergeben. Die in deutscher, englischer und französischer Sprache verfasste Karte wurde für die Gäste der Olympiade herausgegeben, die den Weg von den Spielstätten nach Marquardt fanden. Eine Landkarte informierte über den schnellsten Weg aus Berlin an den idyllisch gelegenen Ausflugsort.

Das Schloßhotel spielte auch für die Vorbereitung der Olympiade eine wichtige Rolle, insgesamt vier mal trafen sich Mitglieder des Olympischen Komitees im Jahr 1935 mit ihren deutschen Gastgebern, wie das Gästebuch des Schlosshotels belegt, das sich im Besitz des Fördervereins des Potsdam-Museums e.V. befindet. Unter den Gästen waren der belgische Graf Henri de Baillet-Latour, von 1925 bis zu seinem Tod 1942 Präsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) und Melchior, Marquis de Polignac; ein französicher Geschäftsmann, der 1913 Mitglied und 1925 Vizepräsident des Internationalen Olympischen Komitees wurde. Zu den deutschen Gastgebern in Marquardt zählten Hans v. Tschammer und Osten, seit 1933 Reichssportführer und seit 1934 Mitglied des Deutschen Olympischen Ausschusses. Er übernahm in dieser Funktion die ideologische Vorbereitung der Olympischen Spiele von 1936 in Berlin.

Ein weiterer Gast war Carl Diem, seit Januar 1933 Generalsekretär des Organisationskomitees und maßgeblich an Planung und Durchführung der Olympischen Spiele 1936 in Berlin beteiligt. Er gilt als Ideengeber für das Olympische Dorf in Elstal bei Berlin.