Das Potsdam Museum präsentierte von November 2022 bis Anfang Juni 2023 die Ausstellung „PETER ROHN – WELT IN HELL UND DUNKEL“, welche das Lebens- und Schaffenswerk des neunundachtzigjährigen Potsdamer Künstlers eindringlich würdigte. Seit 1960 ist Rohn in seiner Wahlheimat Potsdam präsent – als interessierter Bürger und sinnstiftender Künstler.
Eine umfangreiche Präsentation an unterschiedlichen handwerklichen Techniken zeigte die Vielseitigkeit Rohns auf, die sowohl Gemälde in Öl, Pastelle und Tuschpinselzeichnungen als Grafiken und Fotografien beinhaltet. „Meine Bilder entstehen nicht in konzeptionellen Zusammenhängen, sondern blitzartig, wenn ich irgendetwas sehe, was mich innerlich erregt oder mir signalisiert, optisch wertvoll zu sein“, beschreibt Peter Rohn seinen künstlerischen Prozess.
Insgesamt waren 89 Werke zu sehen, welche aus den Zeiten vor und nach dem Mauerfall stammen, sodass ein ‚Rohnscher-Bilderreigen‘ von 1958 bis 2016 den Besucherinnen und Besuchern vorgestellt wurde. Rohn fasst seine fotografischen, malerischen und grafischen Arbeiten als zeitdokumentarische und bewahrende Schilderungen auf: „Meine Bilder sind für mich Empfindungsmomente des Sehens. Ich möchte die Welt indirekt im Ganzen vermitteln, nüchtern, mit einem liebenden Blick auf unsere Leben.“
Das Potsdam Museum erhält nun vom Künstler eine großzügige Schenkung einer Auswahl seiner Grafiken, die den Sammlungsbestand der Abteilung bildende Kunst ideal ergänzt. Dr. Hendrikje Warmt, Kuratorin der monographischen Werkschau, bedankt sich im Namen des Potsdam Museums für die außergewöhnliche Geste: „Der museale Objektbestand zu Peter Rohns Schaffenswerk ist dadurch in seiner Vollständigkeit chronologisch nachvollziehbar. Wir erhalten dankeswerterweise insgesamt 76 Arbeiten, welche vor allem die 60er und 70er Jahre abdecken. Sie entstanden bereits kurz nach Peter Rohns Studienjahren in Dresden und in Brandenburg an der Havel, wie zum Beispiel das erste Auftragswerk, die sogenannte Brandenburger-Holzschnitte-Mappe, aus dem Jahr 1958. Außerdem können wir uns über mehrere Originalentwürfe glücklich schätzen, die das Stadtbild Potsdams bis heute prägen und zur baugebunden Kunst der DDR zählen; nämlich bedeutende Vorzeichnungen Rohns, wie die von der Wandplastik ‚Flugschiff‘ (1974) sowie die großformatige Arbeit ‚Adam und Eva‘ in Gouache-Technik für das Wandbild ‚Jugend-heute-morgen‘ (1981).“