So setzte das Potsdam Museum zurückliegenden Jahr 2015 den Schwerpunkt mit mehreren Sonderausstellungen auf thematische Projekte und künstlerische Personalausstellungen, die eng mit der Region verbunden sind. Erwähnt sollen dabei werden die Sonderausstellung
„Hubert Globisch – Arbeiten auf Papier“
(21. Februar–26. April 2015)
„Jenseits von Effi Briest – Zeitgenössische Portraits von Sibylle Wagner“ mit 47 zeitgenössischen Frauenporträts (28. Februar–19. April 2015)
„Werner Nerlich – Ehrenbürger, Künstler, Kulturfunktionär“ (8. Mai–19. Juli 2015)
„Kunst, die man braucht und gebraucht. Walter Bullert (1895–1986) und sein Werk in den Umbrüchen des 20. Jahrhunderts“ (9. August–4. Oktober 2015)
In den Ausstellungen und den zahlreichen Begleitveranstaltungen wurden das jeweilige künstlerische Werk und die Biografie der Künstlerinnen und Künstler aufgearbeitet und in den zeithistorischen Kontext gestellt. Den drei Potsdamer Künstlern (Globisch, Nerlich, Bullert) ist gemein, dass sie in den verschiedenen Gesellschaftssystemen des 20. Jahrhunderts gelebt und gearbeitet haben. Zwei der Ausstellungen sind in Zusammenarbeit mit dem Potsdamer Kunstverein e.V. sowie dem Förderverein des Potsdam-Museums e.V. entstanden. Fünf Kataloge und Begleitpublikationen sind zu den Ausstellungen erschienen.
Zum Themenschwerpunkt 70 Jahre Kriegsende konzipierte das Potsdam Museum die Ausstellung „Abbrüche – Umbrüche – Aufbrüche in Potsdam“ (8. Mai.-19. Juli 2015), die das Jahr 1945 und die direkten Folgen für die Stadt Potsdam in der Fotografie thematisierte.
Das Projekt SPURENSICHERUNG 1945 (7. August – 4. Oktober 2015), eine Kooperation mit dem Museumsverband Brandenburg e.V., ermöglichte Jugendlichen im Land Brandenburg eine aktive Auseinandersetzung mit der Zeitgeschichte.
Mit der Sonderausstellung „Künstlerinnen der Moderne – Magda Langenstraß-Uhlig und ihre Zeit“, die einen Jahresschwerpunkt des Museums bildete, wurde eine Pioniere der Moderne und Bauhausschülerin mit ihrem internationalen Netzwerk gewürdigt.
Dr. Jutta Götzmann betonte:“ Die Ausstellung "Künstlerinnen der Moderne" erhielt bislang eine überaus positive Resonanz und unterstützt die erfolgreiche Bilanz des Potsdam Museums.
2015 haben 27.000 Gäste die Ausstellungen und das Veranstaltungsprogramm des Potsdam Museums besucht.“
Weitere Highlights 2015
Das Museum erhielt bedeutende Dauerleihgaben – Werke von Bernhard Heisig und Bernd Krenkel – und Schenkungen, u.a. vier Gemälde von Magda Langenstraß-Uhlig aus dem Privatnachlass von Dr. Uhlig sowie Werke aus dem Nachlass des Künstlers Walter Bullert. Zudem übernimmt das Potsdam Museum die Projektleitung des vom MWFK bewilligten und auf drei Jahre konzipierten Forschungs- und Digitalisierungsprojekts, an dem auch das Stadt-museum Brandenburg und das Museum in der Adler-Apotheke Eberswalde beteiligt sind.
Im Oktober stellte das Museum seine eigene Museumshomepage online, die sich durch eine bildgestützte und besucherfreundliche Navigation auszeichnet. Erstmals sind Reservierungen für Führungen, Workshops und Veranstaltungen möglich.
Mit der ersten jungen Museumsnacht im November am Jugendgeschichtstag wurde unter dem Motto „Musik meets Moderne“ das museumspädagogische Angebot attraktiv erweitert.
Ausblick 2016
Die Ständige Ausstellung wird Mitte des Jahres 2016 durch einen Multimedia-Guide bereichert. Geplant sind hier Rundgänge für Erwachsene und Kinder.
Des Weitern hat das Potsdam Museum seine Kooperationen mit nationalen und internationalen Partnern intensiviert. Ein Resultat dieser länderübergreifenden Zusammenarbeit ist die Ausstellung zu dem niederländischen Künstler Armando (* 1929), der in Amstelveen und Potsdam lebt. Es handelt sich um ein Kooperationsprojekt zwischen dem Chabot Museum in Rotterdam, dem Potsdam Museum – Forum für Kunst und Geschichte und dem Kunstverein KunstHaus Potsdam. Unter dem Titel „Bruchstücke / Brokstukken“ widmet sich die Ausstellung, die ab dem 28. Februar zu sehen sein wird, einem zentralen Thema seines beeindruckendes Oeuvre, das durch seine Kindheitserinnerungen – Armando wuchs im Zweiten Weltkrieg in der Gegend des polizeilichen Durchgangslagers Amersfoort auf – geprägt ist.
Eine Hauptaktivität wird die großangelegte Retrospektive der Potsdamer Fotografin Monika Schulz-Fieguth unter dem Titel „LUMEN ET UMBRA“ bilden, die ab Ende Mai in zwei Ausstellungsetagen präsentiert wird.
Auch in den Sammlungen geht die Aufarbeitung kontinuierlich weiter. Nur drei Beispiele seien genannt:
Die Aufbereitung und Inventarisierung des Militaria-Bestandes, der dann vollständig in der Datenbank erschlossen sein wird.
Die abschließende Digitalisierung und Aufbereitung des Teilnachlasses von Edlef Köppen. Dieser Bestand wird in den kommenden Monaten Forschenden und Interessierten digital mit den Beständen des Köppen-Archivs der Stadt- und Kreisbibliothek Genthin zusammengeführt und dort zugänglich gemacht werden.
Die kontinuierliche Erfassung und Digitalisierung des Fotobestandes. Resultate dieser Arbeit sind u.a. auch auf unserer Homepage anzuschauen.
Interview
Gespräch mit Jutta Götzmann vom Potsdam-Museum über die Vorhaben des Jahres 2016 im Kulturradio vom rbb am 2.2.2016 - Märkische Wandlungen finden sie im oben stehenden Audiobeitrag.