Das Potsdam Museum erhielt im März 2023 eine Schenkung der besonderen Art: ein Modell der brandenburgischen Fregatte „Friedrich Wilhelm zu Pferde“.
Das Schiff, welches im Jahr 1681 im preußischen Pillau vom Stapel lief, war von 1684 bis zu seiner Versenkung am 1. November 1693 das Flaggschiff der kurbrandenburgischen Marine. Als Teil der Brandenburgisch-Afrikanisch-Amerikanischen Compagnie war es am kolonialen Dreieckshandel zwischen Westafrika, Amerika und Europa beteiligt. Gehandelt wurde unter anderem mit Gold, Elfenbein sowie Rubinglas der Potsdamer Glashütte. Besonders rentabel allerdings war der Handel mit Menschen, die in der brandenburgischen Kolonie Groß Friedrichsburg an Bord gezwängt und auf der Karibikinsel St. Thomas als Sklaven weiterverkauft wurden. Auch die „Friedrich Wilhelm zu Pferde“ wurde als Sklavenschiff eingesetzt.
Das Modell, dass dank der Vermittlung des langjährigen Mitglieds des Fördervereins des Potsdam-Museums, Volker Schobeß, vom künftigen Prignitzer Ulrich Meyn dem Museum übergeben wurde, repräsentiert damit auch ein Stück weit das dunkle Kapitel brandenburgischer Kolonialgeschichte.