Die auf Pappe aufgezogenen und in einer leinenbezogenen Schachtel aufbewahrten Silbergelatineabzüge tragen keine Signatur und wurden aus Potsdamer Privatbesitz angekauft.
Die sehr gut erhaltenen Aufnahmen stammen nach Recherchen des Vereinsvorsitzenden Markus Wicke und Hinweisen des Vereinsmitgliedes Jörg Limberg vom bekannten Kölner Architekturfotografen Hugo Schmölz (1879 - 1938) und wurden augenscheinlich kurz nach Fertigstellung der „Kriegsbeschädigten-Siedlung am Saarlandanger“ im Jahr 1935 im südlichen Potsdam aufgenommen. Heute sind die denkmalgeschützten Häuser Teil der Eduard-Claudius-Straße in Potsdam.
Die aus 18 Doppelhäusern bestehende Siedlung wurde von den bekannten Architekten Paul Mebes (1872 - 1938) und Paul Emmerich (1876 - 1958) entworfen und bot Platz für 36 Familien von sogenannten „Kriegsbeschädigten“ aus dem Ersten Weltkrieg. Einen besonderen Wert der Fotos stellt die Tatsache dar, dass sie zur Illustration eines Artikels in der Zeitschrift „Moderne Bauformen. Monatshefte für Architektur und Raumkunst“ (Ausgabe April 1936) dienten.
Laut dem Architekturführer Potsdam (2006) zeigt sich am „Saarlandanger“ „eine traditionsgebundene Anpassung an den ‚Heimatschutzstil‘. […] Die Siedlung gilt als frühes Beispiel einer städtebaulich NS-Anlage und wurde oft, u.a. in Gerdi Troosts „Bauen im Neuen Reich“ publiziert.“