
Der am 21. März 1933 in der Potsdamer Garnisonkirche medial inszenierte Schulterschluss zwischen den konservativen Eliten und dem Nationalsozialismus stand am Beginn einer verhängnisvollen Entwicklung. Hannes Wittenberg, stellvertretender Museumsdirektor wird anhand von Objekten aus der Ständigen Ausstellung des Potsdam Museum, dieses Ereignis in einem Vortrag näher beleuchten.
Mit dem zwei Tage später folgenden Ermächtigungsgesetz vom 23. März 1933 übertrug der Deutsche Reichstag in der Berliner Krolloper die Staatsgewalt an Adolf Hitler. Da das Berliner Reichstagsgebäude in der Nacht vom 27. auf den 28. Februar ausgebrannt war, wurde Potsdam für den Staatsakt anlässlich der Eröffnung des neu gewählten Reichstages ausgewählt. Die Festgottesdienste wurden in der Peter- und Paul-Kirche und in der Nikolaikirche gehalten, der eigentliche Staatsakt fand in der Garnisonkirche statt. Ein Amateurfilm des Potsdamer Ruderklubs „Vineta“ zeigt Momentaufnahmen dieses Tages, der als „ Tag von Potsdam“ in die Geschichte einging. Neben diesen Amateuraufnahmen besitzt das Potsdam Museum zahlreiche Exponate, die im Kontext zum Ereignis stehen.
Bildnachweis: Franz Borofka, Hindeburg und Pfarrer Lahr auf der Treppe der Nikolaikirche, 21.3.1933